Hallöchen!
Die letzte Woche waren wir im Gagaju Bush Camp, wo wir eine dreitägige Kayaktour in den
Everglades von Noosa gemacht haben. Wir haben die Tour quasi gratis von einem Reisebüro dazubekommen. Erstmal haben wir uns mit der Reisegruppe in Noosa
getroffen und sind dann eine halbe Stunde durch den Regenwald bis zum Camp
gefahren. Vor allem mit unserem schwerfälligen Van war das sehr abenteuerlich.
Als wir dann das Camp gesehen haben, wussten wir auch, warum wir die Tour quasi
hinterhergeschmissen bekommen haben. :D
Keine Ahnung, wie diese Tiere heißen, aber sie sehen aus wie die etwas kleinere Variate von Komodowaranen. Als mir so einer das erste Mal über den Weg gelaufen ist, ist mein Herz kurz kolabiert.
Die
Schlafräume waren im Prinzip nur große Zelte. Ich glaube, es gab im ganzen Camp nicht ein
richtiges Haus. Genau wie
die Küche, die sich auch direkt im Freien befindet. Unser Campleiter Alan hat uns auch erstmal erklärt, dass es
schon mal sein kann, dass wir Schlangen und Spinnen in den Schränken und Zelten
finden. Aber wir sollen dann keine Panik schieben, sondern ihn holen, damit er
uns sagen kann, ob es eine böse Schlange ist, oder, ob wir mit ihr spielen
dürfen. :D
Den ersten
Tag hat er uns dann einfach in die Boote gesetzt, eine Karte in die Hand
gedrückt und uns losgeschickt. :D Und Leute…. Ihr wisst nicht was Schmerzen
sind, bis ihr einen Tag lang flussaufwärts und gegen den Wind Kayak gefahren
seid. :D Wir dachten echt, wir schaffen es nie wieder bis zum Camp zurück. Und
das dann auch noch in der Hitze und puren Sonne, manche von unseren Booten sind
sogar gekentert. Spitzenreiter war das Boot der Finnen, mit ganzen sechs Mal.
Die hatten dann irgendwann sogar Fische und Krabben in ihrem Boot. :D Wenn ihr
euch fragt, wie sowas denn überhaupt passieren kann, dann kann ich nur
schätzen, dass ein Kater vom Vorabend und Goon als einzige Nahrungsquelle keine
besonders gute Mischung sind. :D
Inzwischen
denken wir schon, dass das so ein Camp für schwererziehbare Jugendliche ist. :D
Und trotzdem: Wir hatten hier vermutlich die bisher beste Zeit auf unserem
Trip. Jeden Abend saßen wir mit unserer Truppe von 15-20 Leuten zusammen am
Wasser und haben bis spät in die Nacht getrunken, gequatscht und Spiele
gespielt. Sogar Alan und die Campmitarbeiter haben mitgetrunken. :D Und dann haben sie zwischendurch einfach mal einen Katzenfisch aus dem Fluss geangelt und direkt auf den Grill gehaun. :D Wie das die Aussies machen.
Tagsüber beim Kayakfahren war es vielleicht weniger entspannt, aber
dafür umso lustiger, weil wir einfach alle nichts auf die Reihe bekommen haben.
Nur die zwei Amerikaner haben gerudert, als wären wir bei den Olympischen
Spielen. :D Deren Motivation hat bis in den Himmel gereicht und dabei hatten
sie wahrscheinlich sogar noch den höchsten Pegel. Ich habe sie nicht einmal
ohne ihre geliebte Goon-Bag gesehen. :D
In dem Camp konnten wir uns richtig erholen. Man hört so viele Tiere und Geräusche, genau
wie man es sich im Dschungel vorstellt. Nachts heulen sogar irgendwo Wölfe. :D Oder
jedenfalls klingt es so, aber wer weiß… Man ist permanent an der frischen Luft
und wenn es zu heiß wird, kann man jeder Zeit ins Wasser springen. Ich war die
drei Tage komplett abgeschnitten von Internet und generell von der gesamten
Welt, aber es hat mich nicht im Geringsten gestört. Ich weiß noch, wie ich mit Lisa und Robser damals im Drogenhostel angekommen bin und dachte, unser Leben ist vorbei. :D Jetzt komt mir das richtig lächerlic h vor. Man kann noch unter viel 'schlimmeren' Umständen leben und trotzdem eine verdammt geile Zeit haben. Ich würde mittlerweile jedes Bush Camp und jede Nacht im Freien einem Hostel vorziehen.
Ich bin richtig traurig, dass sich unsere Truppe jetzt wieder aufteilt und
in verschiedene Richtungen weiterreist. Aber ein paar wollen wir auf jeden Fall in Cairns wiedertreffen.
So, nun zu
unserer Route, die uns überhaupt dahin geführt hat. :D
Von Port
Stephens sind wir nach Byron Bay gefahren, wo wir dann auch erstmal zwei Tage
geblieben sind. Byron Bay ist auch einer meiner Lieblingsorte bisher. Die
Landschaft ist schön und die Atmosphäre ist sehr entspannt. Überall rennen nur
Hippies rum und es ist das Normalste von der Welt, dass fast jeder mit einem
Joint in der Hand rumläuft. :DAußerdem waren wir da am östlichsten Punkt Australiens.
Seht ihr das "E" da unten am Bildrand? Das ist das E für "East", da war nämlich ein ganzer Kompass auf den Boden gemauert. Fancy, oder?
Danach haben
wir einen Abstecher nach Nimbin gemacht, die Kifferhauptstadt von Australien.
Also eigentlich ist es keine Stadt, sondern ein Dorf, was nur aus einer Straße
besteht, aber es ist so berühmt, dass eigentlich alle Reisenden dorthin
pilgern, um es sich anzusehen. :D Liegt auch mitten im Regenwald und etwas weiter
im Landesinneren.
Als nächstes
sind wir zur Gold Coast gefahren, eine Stadt, deren Wolkenkratzer direkt am
Strand gebaut sind. Zwar war es das komplette Gegenteil von Byron Bay, aber
gefallen hat es uns trotzdem sehr gut.
Zuletzt war
dann Brisbane dran, wo wir eigentlich nur in dem bekannten Stadtpool lagen, der
für alle frei zugänglich ist, weil Brisbane keine Strände hat. Was soll man bei
dreißig Grad auch anderes in einer Großstadt machen? :D Solche Pools in Städten könnte man in Deutschland ruhig auch mal einführen! Das gibt es hier fast überall. :D
Den letzten
Abend bevor wir dann ins 'Erziehungslager' gegangen sind, haben wir an der Sunshine
Coast verbracht, wo wir mit unserem Campingplatz auch wieder mal den Vogel
abgeschossen haben. Er lag direkt an einer seichten Bucht mit einer Sandbank,
wo Kite-Surfer und Segelboote rumgeschippert sind. Ich habe das Gefühl, ich
werde mich nie an die Schönheit dieses Landes gewöhnen.
Tut mir leid, dass ich so wenig Bilder von den Städten hochgeladen habe, aber mit dem Hostel-WLAN hier sterbe ich eher, bevor ich mit dem Blogeintrag fertig bin. :D
Nun denn,
Freunde. :D Das war eine Menge. Ich spring jetzt erstmal ins Wasser!
Bis bald!
Cheers -
Muriel