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Sonntag, 19. Februar 2017

Ab in den Busch! - Byron Bay, Nimbin, Gold Coast, Brisbane, Noosa



Hallöchen! 




Obwohl mein letzter Blogeintrag nicht besonders weit zurückliegt, fühlt es sich an, als wären Wochen vergangen. Wir sind fast jeden Tag an einem anderen Ort und lernen so viele neue Leute kennen, dass man jegliches Gefühl für Zeit verliert.
Die letzte Woche waren wir im Gagaju Bush Camp, wo wir eine dreitägige Kayaktour in den Everglades von Noosa gemacht haben. Wir haben die Tour quasi gratis von einem Reisebüro dazubekommen. Erstmal haben wir uns mit der Reisegruppe in Noosa getroffen und sind dann eine halbe Stunde durch den Regenwald bis zum Camp gefahren. Vor allem mit unserem schwerfälligen Van war das sehr abenteuerlich. Als wir dann das Camp gesehen haben, wussten wir auch, warum wir die Tour quasi hinterhergeschmissen bekommen haben. :D 

Hier seht ihr Trinkwasserquelle und Waschbecken in gemeinsamer Funktion. :D Das Wasser kommt direkt aus dem Boden und wird gefiltert. Nom nom nom.





Keine Ahnung, wie diese Tiere heißen, aber sie sehen aus wie die etwas kleinere Variate von Komodowaranen. Als mir so einer das erste Mal über den Weg gelaufen ist, ist mein Herz kurz kolabiert. 
Die Schlafräume waren im Prinzip nur große Zelte. Ich glaube, es gab im ganzen Camp nicht ein richtiges Haus. Genau wie die Küche, die sich auch direkt im Freien befindet. Unser Campleiter Alan hat uns auch erstmal erklärt, dass es schon mal sein kann, dass wir Schlangen und Spinnen in den Schränken und Zelten finden. Aber wir sollen dann keine Panik schieben, sondern ihn holen, damit er uns sagen kann, ob es eine böse Schlange ist, oder, ob wir mit ihr spielen dürfen. :D


Den ersten Tag hat er uns dann einfach in die Boote gesetzt, eine Karte in die Hand gedrückt und uns losgeschickt. :D Und Leute…. Ihr wisst nicht was Schmerzen sind, bis ihr einen Tag lang flussaufwärts und gegen den Wind Kayak gefahren seid. :D Wir dachten echt, wir schaffen es nie wieder bis zum Camp zurück. Und das dann auch noch in der Hitze und puren Sonne, manche von unseren Booten sind sogar gekentert. Spitzenreiter war das Boot der Finnen, mit ganzen sechs Mal. Die hatten dann irgendwann sogar Fische und Krabben in ihrem Boot. :D Wenn ihr euch fragt, wie sowas denn überhaupt passieren kann, dann kann ich nur schätzen, dass ein Kater vom Vorabend und Goon als einzige Nahrungsquelle keine besonders gute Mischung sind. :D

Inzwischen denken wir schon, dass das so ein Camp für schwererziehbare Jugendliche ist. :D Und trotzdem: Wir hatten hier vermutlich die bisher beste Zeit auf unserem Trip. Jeden Abend saßen wir mit unserer Truppe von 15-20 Leuten zusammen am Wasser und haben bis spät in die Nacht getrunken, gequatscht und Spiele gespielt. Sogar Alan und die Campmitarbeiter haben mitgetrunken. :D Und dann haben sie zwischendurch einfach mal einen Katzenfisch aus dem Fluss geangelt und direkt auf den Grill gehaun. :D Wie das die Aussies machen.
Tagsüber beim Kayakfahren war es vielleicht weniger entspannt, aber dafür umso lustiger, weil wir einfach alle nichts auf die Reihe bekommen haben. Nur die zwei Amerikaner haben gerudert, als wären wir bei den Olympischen Spielen. :D Deren Motivation hat bis in den Himmel gereicht und dabei hatten sie wahrscheinlich sogar noch den höchsten Pegel. Ich habe sie nicht einmal ohne ihre geliebte Goon-Bag gesehen. :D 



In dem Camp konnten wir uns richtig erholen. Man hört so viele Tiere und Geräusche, genau wie man es sich im Dschungel vorstellt. Nachts heulen sogar irgendwo Wölfe. :D Oder jedenfalls klingt es so, aber wer weiß… Man ist permanent an der frischen Luft und wenn es zu heiß wird, kann man jeder Zeit ins Wasser springen. Ich war die drei Tage komplett abgeschnitten von Internet und generell von der gesamten Welt, aber es hat mich nicht im Geringsten gestört. Ich weiß noch, wie ich mit Lisa und Robser damals im Drogenhostel angekommen bin und dachte, unser Leben ist vorbei. :D Jetzt komt mir das richtig lächerlic h vor. Man kann noch unter viel 'schlimmeren' Umständen leben und trotzdem eine verdammt geile Zeit haben. Ich würde mittlerweile jedes Bush Camp und jede Nacht im Freien einem Hostel vorziehen. 

Ich bin richtig traurig, dass sich unsere Truppe jetzt wieder aufteilt und in verschiedene Richtungen weiterreist. Aber ein paar wollen wir auf jeden Fall in Cairns wiedertreffen.



So, nun zu unserer Route, die uns überhaupt dahin geführt hat. :D

Von Port Stephens sind wir nach Byron Bay gefahren, wo wir dann auch erstmal zwei Tage geblieben sind. Byron Bay ist auch einer meiner Lieblingsorte bisher. Die Landschaft ist schön und die Atmosphäre ist sehr entspannt. Überall rennen nur Hippies rum und es ist das Normalste von der Welt, dass fast jeder mit einem Joint in der Hand rumläuft. :DAußerdem waren wir da am östlichsten Punkt Australiens.




 Seht ihr das "E" da unten am Bildrand? Das ist das E für "East", da war nämlich ein ganzer Kompass auf den Boden gemauert. Fancy, oder?




Danach haben wir einen Abstecher nach Nimbin gemacht, die Kifferhauptstadt von Australien. Also eigentlich ist es keine Stadt, sondern ein Dorf, was nur aus einer Straße besteht, aber es ist so berühmt, dass eigentlich alle Reisenden dorthin pilgern, um es sich anzusehen. :D Liegt auch mitten im Regenwald und etwas weiter im Landesinneren.







Als nächstes sind wir zur Gold Coast gefahren, eine Stadt, deren Wolkenkratzer direkt am Strand gebaut sind. Zwar war es das komplette Gegenteil von Byron Bay, aber gefallen hat es uns trotzdem sehr gut. 




Zuletzt war dann Brisbane dran, wo wir eigentlich nur in dem bekannten Stadtpool lagen, der für alle frei zugänglich ist, weil Brisbane keine Strände hat. Was soll man bei dreißig Grad auch anderes in einer Großstadt machen? :D Solche Pools in Städten könnte man in Deutschland ruhig auch mal einführen! Das gibt es hier fast überall. :D




Den letzten Abend bevor wir dann ins 'Erziehungslager' gegangen sind, haben wir an der Sunshine Coast verbracht, wo wir mit unserem Campingplatz auch wieder mal den Vogel abgeschossen haben. Er lag direkt an einer seichten Bucht mit einer Sandbank, wo Kite-Surfer und Segelboote rumgeschippert sind. Ich habe das Gefühl, ich werde mich nie an die Schönheit dieses Landes gewöhnen.




Tut mir leid, dass ich so wenig Bilder von den Städten hochgeladen habe, aber mit dem Hostel-WLAN hier sterbe ich eher, bevor ich mit dem Blogeintrag fertig bin. :D
Nun denn, Freunde. :D Das war eine Menge. Ich spring jetzt erstmal ins Wasser!



Bis bald!



Cheers - Muriel