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Dienstag, 29. November 2016

One's destination is never a place, but a new way to see things. - Henry Miller

Hallöchen ihr alle! 

Zuerst leider ein paar traurige Neuigkeiten... Wie ja viele schon bemerkt haben, ist Lisa zurück ins kalte Deutschland geflogen. :( Wir sind sehr traurig, aber egal was passiert - du weißt, dass du JEDER ZEIT wieder willkommen bist. <3 

Letztens waren wir mal wieder nachts unterwegs und ich bin immer wieder überrascht, wie viele schöne Orte man doch immer wieder entdeckt. 




    
Das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist noch so eine Sache... Eigentlich dachte ich, ich habe es jetzt langsam raus, aber letztens bin ich in einen Zug eingestiegen und wie ich so aus dem Fenster gucke, sehe ich meine Haltestelle vorbeiziehen, ohne, dass der Zug auch nur im entferntesten da gehalten hätte. :D Tja, da bin ich dann eine halbe Stunde weiter gefahren bis zur Endhaltestelle. Ich war ausversehen in einen "Limited Stops"-Zug eingestiegen, der wie der Name schon sagt, nur an wenigen Haltestellen hält. 
Aber nicht, dass das irgendwie groß an der Anzeigetafel dranstehen würde. Nö. Das steht in winziger Schrift ganz unten rechts. Das liest ja keiner. Wie das Keingedruckte. 
Also inzwischen glaube ich, dass man hier die meisten Abenteuer erlebt, wenn man sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel einlässt. :D

Am Samstag bin ich mit Felix mal wieder zum Strand und habe im Bus gleich mal eine Deutsche kennengelernt. :D Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie erkennt man Deutsche hier sofort. Ohne, dass ich sagen könnte wieso, aber man hat das einfach im Gefühl, wenn man einen Menschen ansieht. :D Das haben auch ziemlich viele bestätigt. 
Joa und die Deutsche hat uns dann gleich eingeladen mit zur Grillparty von ihren Freunden zu kommen, die auch zufällig am gleichen Strand waren
Das liebe ich so an Australien. Alle Leute sind so offen und freundlich und man fühlt sich direkt wie eine große Familie. Da gibt es keine Barrieren, du bekommst einfach ein Bier und eine Bratwurst in die Hand gedrückt und schon wird man behandelt, als würde man sich schon ewig kennen. :D Egal von welchem Land man kommt. 
Es ist wirklich unglaublich, wie sich die Sicht auf manche Dinge ändern kann, wenn man einfach mal all seine Klischees und inneren Vorurteile über Bord wirft, und sich komplett auf etwas einlässt. Bisher wurde ich noch nie negativ überrascht.




Inzwischen wundere ich mich auch nicht merh so über Leute, die mir erzählen, dass sie alleine reisen. Hier lernt man so viele Leute kennen und es treffen so viele Kulturen aufeinander, dass man früher oder später gar nicht drum rum kommt, jemanden kennenzulernen. :D 
Vorallem an den Stränden ist am Wochenende SO viel los. Gerade Coogee ist eigentlich eine einzige gigantische Grillparty. :D Das seht ihr vielleicht auf dem letzten Bild ein bisschen im Hintergrund. Nur Menschen. :D Kein Strand. 

Ja, während es bei euch immer kälter wird, haben wir hier mit Temperaturen ab 30 Grad aufwärts zu kämpfen. :D 
Ich hab euch mal ein paar Fakten rausgesucht, an denen man 'erkennt', dass es in Australien endgültig Sommer ist. Und ich kann euch versichern, dass ich nicht übertreibe. :D 

1) Aus dem Wasserhahn kommt nur noch warmes Wasser, egal, wie kalt du den Regeler stellst.
2) Der beste Parkplatz wird nach den Schattenverhältnissen ausgesucht, und nicht nach Platzverhältnissen. 
3) Deine größte Angst wird nicht mehr von Spinnen bestimmt, sondern von metallenen Gegenständen.
4) Du stehst sechs Uhr morgens auf und fängst an zu schwitzen. 
5) Du entdeckst, dass Asphalt einen flüssigen Aggregatzustand hat. 
6) Shopping Center sind nicht einfach nur Shopping Center, sondern heilige Tempel, in denen wir die Erfindung der Klimaanlage wertschätzen
7) Du findest, dass sich dein Kühlschrank hervorragend als Kleiderschrank eignet. 
8) Die Anstrengung, dich nach einer Dusch abzutrocknen, bedeutet, dass du gleich noch eine Dusche nehmen kannst
9) Niemand sieht dich komisch an, weil du deinen Kopf in den Kühlschrank hältst.
10) Farmer füttern ihren Hühnern Eiswürfel, damit sie keine hartgekochten Eier legen.

Noch eine Sache: Die Wellen! Also mit denen ist hier im Pazifik echt nicht zu spaßen. :D Am Samstag waren sie so hoch, dass man schon fast darunter stehen konnte, wenn sie kurz davor waren zu brechen. :D Und wenn man dann wirklich an dem ungünstigen Punkt steht... Na gute Nacht. :D Da ist das Schild gar nicht so unpassend, weil man dann nämlich wirklich so durchgewirbelt wird, dass man am Ende mit dem Kopf im Sand steckt. :D Ach und raus kommt man aus dem Wasser dann auch nicht mehr, so stark wie der Sog ist. :D




Nun ja, es wird schon wieder spät bei uns und ich habe Karl noch nicht gefüttert. Ich glaube er fühlt sich vernachlässigt. Heute ist er schon, während wir beim kochen waren!, auf der Küchenzeile rumgerannt. 

Ich melde mich wieder! 
Bis bald! 

No dramas, 

Muriel   

Donnerstag, 17. November 2016

Life begins at the end of your comfort zone.

Hey Mates! :D 

First things first: Wir haben einen neuen Mitbewohner!

Okay, nein... Dieses Exemplar befand sich bei einer Freundin im Haus und nicht in unserem. :D Aber ich wollte euch gerne mal vor Augen führen, wozu dieses Land fähig ist. :D Und ich dachte schon, das sind alles nur Übertreibungen. (Danke an Cheyenne, für diesen besonderen Augenblick. :D)

Was Mitbewohner angeht, haben wir trotzdem Neuigkeiten: Wir haben mal wieder unsere Robin Hood-Skills ausgegraben und zwei Backpacker-Mädels für ein paar Tage bei uns aufgenommen. Die Hostels in Sydney sind zur Zeit restlos überfüllt und ausgebucht, daher hatten sie keinen Ort an dem sie für die nächsten Nächte bleiben konnten. Wirt haben echt ein paar lustige Tage zur Zeit. :D 

Apropos Obdachlose: Letztens bin ich mit Felix und ein paar seiner Mitbewohner beim Newtown Festival gewesen. 






Das Festival wurde sozusagen als Spendenfestival veranstaltet und die Einnahmen kommen Obdachlosen zu Gute. Da konnten sogar wir arme Backpacker mal ein bisschen tiefer in unseren Portmonees wühlen. ;) :) 
Es gab viele kleine Stände und Live-Musik. Leider kann ich hier irgendwie keine Videos hochladen... Die Tanzstile auf dem Festival waren eigentlich das Highlight. :D Hippies halt... :D

Am Samstag, der gleichzeitig Remembrance Day (Der Tag zum Gedenken an alle Kriegsopfer, besonders die des 1. und 2. Weltkrieges.) war, waren wir dann mal wieder Feiern... Oh Leute... :D Ich sage euch... Das war ein nach Hauseweg... :D 
Aber zuerst müsst ihr euch die Bilder von der Oper am Remembrance Day  ansehen. Das erste Mal, das wir sie so schön angesrahlt gesehen haben.



Jedenfalls war ich mit Felix feiern und wir hatten auch wirklich einen lustigen Abend mit vielen coolen Leuten. Irgendwann in der Nacht um 2 wurde der Club dann langsam leer (in Australien fängt man ja schon 21:00 Uhr an zu feiern) und wir wollten alle nach Hause. Tja, und dann ist mir aufgefallen, dass Felix ja in eine ganz andere Richtung fährt als ich und auch sonst niemand mit mir in eine Richtung muss. :D Noch dazu fuhren keine Züge mehr. Das heißt, ich musste eine komlizierte Busverbindung nehmen, die laut App existiert hat... Richtig Buspläne gibt es hier nämlich nicht, die gehen davon aus, dass alle die entsprechende App besitzen, um sich Verbindungen rauszusuchen. :D Joar und dann bin ich erstmal eine halbe Stunde zur nächsten Bushaltestelle geirrt, hab dort noch den letzten Bus bekommen, musste dann aber umsteigen und da kam irgendwie nicht der Bus, den ich brauchte... GOOOTT, ich wusste gar nicht, wie schnell man von Adrenalinkomplett nüchtern werden kann. :D 
Alleine in einer fremden Stadt mitten in der Nacht und dir wird bewusst: Du hast überhaupt kein Plan, wo du dich eigentlich gerade befindest... Kleiner Bonus: Dein Handy-Akku ist bei 5%. Ich sag euch, spätestens da war der Spaß zu Ende. :D 
An der Station, wo ich umsteigen musste, saß ein Typ neben mir, der zu mir gesagt hat: "Ach, du kannst hier noch bis sechs Uhr früh sitzen und es kommt kein Bus..." 
Da bin ich vor lauter Panik gleich in den nächst besten Bus eingestiegen. Kleine Zwischeninfo: Ist dein Handy im Arsch, bist DU am Arsch. Ohne Google Maps und die Busfahr-App hätten wir hier keine zwei Tage überlebt. :D 
Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe auf den Busfahrer und alle anderen Busfahrgäste wohl so verstört gewirkt, dass sie extra einen Umweg gefahren sind und mich "zu Hause" rausgeschmissen haben. Bin trotzdem noch 15 Minuten (im Regen!) gelaufen. :D 
Ich war noch nie so glücklich zu Hause anzukommen! Auch, wenn das hier Australien ist... Auch hier gibt es, wie in jeder großen Stadt, komische Gestalten, die sich nachts auf der Straße rumtreiben. Kleiner Tipp an alle, die es vielleicht nur gut meinen: Wenn man einem Mädchen aus einer dunklen Seitengasse zuruft: "Willst du noch mit was trinken kommen?" lautet die Antwort höchstwahrscheinlich immer "Nein". :D
Aber letztendlich habe ich es wirklich geschafft und das ist das, was mich daran am meisten überrascht. :D (Auch wenn der ganze Weg, den ich sonst in 20 Minuten mit dem Zug fahre, 2 Stunden gedauert hat).  

Sooo... Zu viel geredet. :D Deswegen hier schon mal unsere Versuche, uns auf Weihnachten einzustimmen. (Bei 3 Grad im Schatten vergeblich.






Nun denn, ihr Lieben. Ich versuche, mich fleißig weiter in Schwierigkeiten zu bringen, damit ich etwas zu erzählen habe. :D  

Bis dahin - Bye, bye! 

Kind regards 

Muriel

Donnerstag, 10. November 2016

Happy Days

G'day zusammen! 

Ich sitze hier gerade mit Brownies und Pfannkuchen mit Schlagsahne von Dawn und dachte mir: Was für ein passender Zeitpunkt mich bei euch zu melden. :D 

Offensichtlich: Uns geht es immer noch bestens. Jetzt sind wir schon zwei Monate hier, das ist kaum zu begreifen. :D Irgendwie fühlen wir uns, als würden wir schon ewig hier leben und gleichzeitg ist es immer noch unrealistisch. 
Allerdings haben wir das mit den Straßenseiten immer noch nicht so ganz verinnerlicht. :D Wir sind uns alle einig, dass wir ohne die netten Hinweise auf der Straße schon mehrmals beinahe umgekommen wären. :D 
 Aber wahrscheinlich ist die Chance sogar noch größer, von einem Flugzeug erfasst zu werden, wenn man bei rot über die Straße geht.

Wenn die so tief über einen hinwegfliegen, denkt man echt, dass die gleich ganze Dächer mit sich reißen.   


Auch wen man meinen könnte, wir müssten in zwei Monaten ja schon etwas gespart haben. Geld haben wir natürlich immer noch keins. :D

Geld für die Oper ist dafür aber immer drin. :D Deswegen haben wir uns letzten Freitag gleich mal das Open Air-Stück "The Eight Wonder" angesehen. Ehrlich gesagt waren wir nicht besonders "excited", aber tatsächlich war es beeindruckender als gedacht. Vor allem die Light-Show.






 Zur Information: Über die Kopfhörer hat jeder die Musik für sich gehört. Nennt sich "Silent Opera".




   
Und weil wir solche Organisationstalente sind, haben wir uns Samstag gleich einen Day-Trip zu Blue Mountains in den Kalender geknallt. :D Macht sich natürlich gut, wenn man den Tag davor erst 00:00 Uhr von der Oper nach Hause kommt und dann gleich wieder 05:00 Uhr aufstehen muss. :D 
Dementsprechend waren wir auch motiviert. (Außer mir natürlich.) 




Ich glaube langsam haben es die beiden echt satt, dass ich ständig alles für den Blog festhalte. :D Da müssen sie durch. 

Zum Glück sind wir bis zu den Blue Mountains um die zwei Stunden gefahren, also wurde erst mal um die Wette gepowernapt. Und wie zu erwarten haben sich die ganzen Strapazen auch wieder gelohnt. :) 




















Dann gab's mal wieder eine Runde "Selfies dirigieren" bei Wind. 


 Hier haben wir die Kohlemienen besichtig. 





In unserem Package waren auch noch diverse Seilbahnfahrten inbegriffen, die alle einen unterschiedlichen Namen hatten... Die ich natürlich noch weiß. Nicht.
Jedenfalls ist die eine wohl die steilste der Welt. :D 








Wir waren uns erst nicht sicher, ob wir uns freuen können, als wir gesehen haben, dass vor uns eine mit Kotztüte aus dem Teil gestiegen ist. Aber als wir dann die Aussicht gesehen haben, war das gleich wieder vergessen. (Ich frag mich, ob der Kleine hinter uns auch so eine gute Aussicht hatte.)

Und hier seht ihr uns vor der Kulisse des beeindruckenden Regenwaldes der Blue Mountains! 


Irgendwas hat da nicht ganz geklappt, wie wir uns das gedacht haben. :D

Zum Schluss war dann auch GOTT SEI DANK noch genug Zeit, um unseren Hut-Fetisch auszuleben.




Ich wollte gerade meinen Blogeintrag abschließen, doch dann bin ich Zeugin eines sehr seltenen Naturspektakels geworden. Und als echte Journalistin kann ich euch das natürlich nicht vorenthalten. 
Wisst ihr noch, dass ich euch erzählt habe, dass Robser eine Spinne auf die Schulter gefallen ist und ich konnte es nicht live mit erleben? Tja... Ich sitz so vor meinem Laptop und auf einmal rastet Robser so richtig im Prinzessinen-Stil aus. Ich wusste gar nicht, dass er aus dem Stand von einer bis zur anderen Seite der Küche springen kann. :D Und dann saß da einfach mal eine fette Kakerlake auf dem Brett, wo er gerade sein Essen machen wollte. 



Erst bin ich vor Lachen fast erstickt, aber dann... Also so eine fette Kakerlake haben wir echt noch nicht gesehen. Die war so groß wie ein Spielzeugauto. :D Dann haben wir uns zehn Minuten einen Plan überlegt, wie wir die am besten aus unserem Haus schaffen und haben sie schließlich in einem nervenaufreibenden Spektakel in einer Tüte gefangen und die dann samt dem Brett erstmal eine halbe Stunde in der Wildnis liegen lassen. :D 

Wir rennen auch jetzt noch wie aufgescheuchte Hühner durchs Haus. Ich meine, man weiß ja, dass es hier Kakerlaken gibt. Aber man rechnet einfach nicht damit, dass die einem tatsächlich wortwörtlich über das Essen spazieren... :D Das müssen wir erstmal verarbeiten. 


In diesem Sinne... 


Ihr hört von uns, wenn wir das Trauma überwunden haben. 

See yaa! 

Lisa & Muriel