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Samstag, 27. Mai 2017

Lost in Bali

Hey Leute! 

Mein letzter Blogeintrag ist schon über einen Monat her, deswegen dachte ich, dass ich viellecht mal wieder ein Lebenszeichen von mir gebe. :D 
Ich wollte euch eigentlich so viel erzählen, aber da mein Notebook kurz vor meiner Rückreise den Geist aufgegeben hat, muss ich jetzt von Zuhause noch einiges nachholen. 

Die letzten Wochen habe ich wieder in Sydney verbracht und nochmal ein bisschen gearbeitet und mich schmerzvoll nach und nach von allen bedeutungsvollen Orten verabschiedet. :( (ich wäre sogar beinahe nochmal zum Drogenhostel zurück, aber dafür hat's dann doch nicht gereicht) 
Aber dieser Blogeintrag dreht sich nicht um Sydney, sondern um Bali.

Ich weiß noch, was ich mir immer vorgestellt habe, wenn ich "Bali" gehört habe... Türkises Wasser, weißer Sand, prunkvolle Tempel, Ruhe und Entspannung... 
Mein Bali war eine etwas andere Erfahrung als diese. Dazu muss ich aber auch erwähnen, dass man als Backpacker natürlich immer von einem anderen Budget lebt, als die typischen Touristen, die von Europa zum Urlaubmachen nach Bali kommen. :D 

Als wir (Thu und ich) am Flughafen durch die Passkontrolle ("Muriel... Brauchen wir eigentlich ein Visum?") und schließlich nach draußen geschleust wurden, sind wir erstmal direkt wieder umgedreht und zurück in den Flughafen gelaufen, weil wir von einer Horde Taxifahrer überrannt wurden. Die kommen auf einen zu und labern einen voll, so ca. 3 Taxifahrer auf einen Touristen. Wir waren total überfordert. :D Dann haben wir uns neben zwei Polizisten auf den Boden gesetzt, da hatten wir dann unsere Ruhe. :D 

Nach ewiger Diskussion mit den Taxifahrern haben wir dann ein Taxi genommen und wurden auch direkt verarscht. Wir haben 20 Dollar bis zum Hostel gezahlt und sind später die gleiche Strecke noch einmal gefahren, wo wir umgerechnet nur 4 Dollar bezahlt haben. Es heißt immer, Bali ist ja so billig, aber die wissen auch, wie man die Touristen in die Pfanne haut. :D Mein Tipp für alle, die auch noch nach Bali wollen: Es gibt genau ein einziges Taxiunternehmen, dem man in Bali vertrauen kann und die heißen 'Blue Bird'. Und auch nur, wenn wirklich außen drauf steht: 'Blue Bird'. Das sind auch die einzigen Taxis, die ein Taximeter haben. Wenn ihr im Taxi sitzt und seht, dass sie kein Taximeter haben, dann würde ich schnellstens wieder aussteigen, weil es sonst echt teuer werden kann. Lasst euch da auch keine Lügen erzählen, von wegen "Das kann ich nicht anmachen, weil ich hier im Flughafen bin."
Wir haben dann aber oftmals Uber genutzt und uns damit über die Insel kutschieren lassen. Ist auch nochmal billiger als Taxi. Allerdings muss man dafür auch ein bisschen lebensmüde sein. :D Die Taxiunternehmen sind in Bali sowas wie die Mafia. Wenn die merken, dass man Uber nutzt, werden die richtig wütend und auch aggressiv, weil Uber die einzige Kokurrenz ist. Am besten lässt man sich von dem Uberfahrer nirgendwo abholen, wo man Leute mit 'public transport'-Schildern sieht, sonst kann es schon mal richtig ungemütlich werden. 
Neben Taxi und Uber, gibt es nur noch die Möglichkeit sich einen Roller zu mieten. Bei dem Verkehr in Bali gehört da aber auch eine Portion Mut dazu. :D Aus zwei Spuren werden kurzerhand fünf gemacht, es gibt auf der gesamten Insel ca. 4 Ampeln von denen 3 außer Betrieb sind und wer nicht "mithupt" kann einpacken. :D Hallo Kulturschock! 

Ladungssicherung...

Die vorherrschende Religion in Bali ist Hinduismus, weshalb es überall nach Kräutern und Räucherstäbchen riecht. Und man findet überall und an den unterschiedlichsten Orten kleine Opfergaben oder Tempel. Passt aber auf, dass euch kein Roller über den Fuß fährt, während ihr sie fotografiert. :D

Als wir dann in unserem Hostel in Kuta waren (sozusagen der Ballermann von Bali) sind wir nachts gleich noch an den Strand gelaufen und haben eine schöne Überraschung erlebt. 
In Bali muss man damit umgehen können, dass dich 3 von 4 Leuten anquatschen und dir irgendetwas verkaufen wollen. Deswegen waren wir schon am ersten Abend ziemlich angenervt. Und als dann am Eingang zum Strand noch ein Mann ankam und uns mit "Egg! Egg!" angesprochen hat, dachten wir uns nur: Ja komm, lass uns in Ruhe mit deinen Eiern, wir wollen nichts kaufen. 
Aber als er uns nicht in Ruhe gelassen hat, haben wir irgendwann mal angefangen ihm zuzuhören und was hat er uns dann gezeigt?! Eine Schildkröte am Strand, die gerade eine Grube gegraben hatte, um ihre Eier zu legen! Wir sind dann natürlich sofort mit zu ihm und dann hat er uns erzählt, dass er für eine Organisation arbeitet, die Meeresschildkröten auf Bali schützen. Die sammeln die Eier am Strand ein und bringen sie in ein abgesperrten Sandbereich, damit die kleinen Babyschildkröten in Ruhe schlüpfen können und die Eier nicht von den Touristen zertrampelt werden. Und dann waren wir live dabei, wie die Schildkröte da ihre Grube gegraben hat, Eier gelegt hat und dann wieder ins Meer gekrabbelt ist. Der Mann hat sich dann als richtig lieb herausgestellt und uns total viel über Schildkröten erzählt. Zum Beispiel auch, dass die Babyschildkröten normalerweise dem Licht vom Mond folgen, um ins Wasser zu finden, aber durch den vielen Tourismus und die leuchtenden Gebäude und Straßenlaternen am Strand sind die kleinen Schildkröten total verwirrt und immer in die falsche Richtung gekrabbbelt. Er hat sich sogar meine Handynummer eingespeichert und wollte mich anrufen, wenn die kleinen Babyschildkröten in deren Unterkunft schlüpfen, aber später ist mir dann aufgefallen, dass meine australische SIM-Karte in Bali nicht funktioniert. :(
Trotzdem war das eines der schönsten Erlebnisse auf meiner ganzen Reise und daran werde ich mich bestimmt auch noch ewig erinnern. 


Am nächsten Tag haben wir uns in Kuta am Strand durch die Verkäufer gequetscht und mussten schließlich irgendwann ein Bier kaufen, um unsere Ruhe zu haben. ;) 


 Am nächsten Tag haben wir uns den Uluwatu Tempel angesehen. Es ist einer der bekanntesten Tempel, direkt an der Klippe und am südlichsten Zipfel von Bali. Betreten darf man sie nur, wenn man sich ein Sarong umbindet.







Feiern kann man in Bali übrigens auch ganz gut. Ist für die Australier sowas wie Malle für die Deutschen. :D Uns wurde geraten am besten gar nichts mitzunehmen, außer Geld. Nicht mal einen Asuweis, sowas interessiert die da gar nicht. ^^ Taschendiebe gibt es in Bali nämlich ausreichend. Und wenn man nicht von Menschen beklaut wird, dann von den Affen. :D 
Die sind in Bali wirklich die allerbeste Unterhaltung. Ein Affe hat Thu die Sonnebrille direkt aus der Hand geklaut. (Wieder mal traurig, dass ich hier keine Videos hochladen kann.) Und auch sont klauen Affen alles, was nach Essen oder Unterhaltung aussieht. :D Wir hatten in Ubud im Affenwald wirklich Spaß. :D 












Unterkünfte in Bali sind übrigens auch ziemlich billig. Die meisten Hostels kosten umgerechnet zwischen 7-10 Dollar pro Nacht. Man findet aber auch Spas oder Homestays, die genauso viel kosten, wo man aber ein Doppelzimmer mit Bad für sich hat und Frühstück und WLAN gibt es auch immer inklusive. Wir hatten da immer ziemlich Glück. Als wir von Kuta nach Ubud (die Backpackermetropole) gefahren sind, haben wir uns einfach vorher gar kein Hostel gebucht. Und kaum sind wir ausgestiegen, hatten wir schon zehn Flyer von Spas und anderen Unterkünften im Gesicht kleben. :D Wir haben uns spontan für ein Spa entschieden. Der Mann war auch echt niedlich und hat uns dann einzeln nacheinander auf seinem kleinen Roller zum Spa gefahren. Wir haben 10 Dollar pro Nacht gezahlt und so sah das Ganze aus: 



Oh Gott, wie wir uns gefreut haben mal wieder ein eigenes Zimmer zu haben und nicht teilen zu müssen. Das ist ein Luxus, den man als Backpacker normalerweise abhaken kann. :D
Als nächstes haben wir uns wieder ein Uber gerufen und uns durch die Gegend fahren lassen. :D Die Uberfahrer sind richtig cool und meistens kann man mit denen richtig gute Deals aushandeln, sodass einem eigentlich den ganzen Tag ein Uberfahrer zur Verfüpgung steht. :D Meistens fungieren die dann auch als Reiseführer und zeigen dir alle coolen Attraktionen im Umkreis. Zum Beispiel die berühmten Reisterrassen von Bali. 

Ein 'Welcome' aus Bierdeckeln.




Leider ist Bali auch sehr schmutzig. An allen schönen Orten findet man auch immer die nicht so schönen Dinge. 
In Deutschland diskutiert man über Mülltrennung und in anderen Ländern landet der Müll gar nicht erst im Müll. Man weiß ja, dass es die Standarte überall auf der Welt anders sind, aber manchmal realisiert man erst, was überhaupt dahinter steckt, wenn man es selbst gesehen hat. Und wenn man sieht, wie viel Müll alleine in Bali am Strand und im Wasser liegt, dann wird einem schon ein bisschen komisch. Aber wie erklärt man die Notwendigkeit von Recycling Menschen, die teils nicht mal genug Geld haben, um sich eine Unterkunft für die Nacht zu suchen? 

Nach den Reisplantagen sind wir noch zu einer Kaffeeplantage gefahren. Unser Uberfahrer hat uns da erklärt, dass die dort der teuerste Kaffee der Welt hergestellt wird. Nämlich wird der aus "da poop from da Luwak" gemacht. :D Das Luwak ist ein Tier, dass gerne die Früchte mit den Kaffeebohnen drin frisst und sie dann auspoopt. Und aus der ausgepoopten Kaffeebohne wird dann der Kaffee gemacht. :D 


Leider haben es die süßen Luwaks da nicht so schön in ihren kleinen Käfigen. :( 


 

 
In der Nacht des selben Tages haben wir uns dann noch zum Sunrise Hike auf den Mount Batur angemeldet. Da wussten wir auch nicht, worauf wir uns einlassen. :D Die größte Empörung war das "Lunchpaket" was uns da zusammengestellt wurde. :D Davor muss ich aber noch sagen, dass wir insgesamt 10 Stunden unterwegs waren. Also von um 2 früh bis 12 Uhr mittags. Als wir abgeholt wurden gab es erst noch Frühstück (ein Pancake und eine Tasse Tee oder Kaffee pro Person) und bevor wir auf den Vulkan hochgestiegen sind gab es das Lunchpaket. 
Ein Ei, eine Banane und ein kleines Stück Kuchen.

?!?!?!?!?!
 
Die Bestürtzung war groß. :D Ich meine, es ist ja nicht so, dass wir ein bisschen spazieren gegangen sind. Das war ein Vulkan, den wir da hochgeklettert sind. Und ab der Hälfte war er so steil, dass man wirklich schon richtig klettern musste. :D 



Der Vulkan ist übrigens auch noch aktiv. Es gab da eine kleine Quelle mit heißem Wasser, da sind ein paar Gruppenleiter sogar hin und haben sich Eier gekocht. :D

Seht ihr wie hoch das war?! :D Definitv kein Spaziergang.Wir sind echt fast gestorben, als wir uns da hochgekrüppelt haben. Wenn man da ausgerutscht und gefallen wäre, dann wäre man halt auch erst einmal eine Weile gefallen... Lange. Das ist halt auch so eine Sache... :D Unsere Gruppenleiterin hat gesagt, dass wir keine Angst haben brauchen, dass uns nichts passieren kann, wenn sie dabei ist. Sie kann uns ja helfen und festhalten. Aber da kommt eben auf acht Leute EINE Gruppenleiterin. (Insgesamt waren wir bestimmt um die 200 Leute.) Aber ich will mal nicht so deutsch sein, uns ist ja allen nichts passiert. :D 
Dann plötzlich kamen auch noch die Affen und haben unsere Lunchboxen geklaut, da hatten wir natürlich gleich gar kein Essen mehr. :D (Ihr seht, die Lunchbox hat bei mir ein Trauma hinterlassen.) Allerdings sind die Affen auch immer sehr lustig. Man kann denen einfach nicht lange böse sein. :D Vor allem nicht, wenn sie auf deinen Rücken springen, auf deinen Schultern sitzen bleiben und sich erstmal genüsslich am Sack kratzen. :D






Der Abstieg war leider auch nicht weniger gefährlich, sondern vielleicht sogar eher mehr. :D 

Leider habe ich keine Bilder von dem sehr steilen Stück, aber da war mir mein Leben ausnahmsweise mal wichtiger, als die Bilder. :D 
Obwohl wir uns auf einem sehr schmalen Grad zwischen Leben und Tod bewegt haben, war es definitiv eines der besten Erlebnisse auf Bali. :D Unserer Gruppe war auch wieder ziemlich lustig und unsere Gruppenleiterin war sehr niedlich. :D Sie hieß "Ayu" und hat dann noch als Beispiel hinterhergeschoben: Wie Ayam. Was auf balinesisch so viel wie Hähnchen heißt. Und von da an haben wir ihren Namen natürlich immer ausversehen mit Ayam durcheinandergewürfelt. :D Aber die Balinesen sind einfach so niedlich und freundlich, die lassen sich einfach von nichts den Tag verderben und lachen über alles. (Weil ich balinesisch geschrieben habe: Auf den unterschiedlichen Inseln von Indonesien gibt es auch sehr viele Unterschiede in der Sprache. Wusstet ihr das? Ich wusste das nicht. :D)

Den Rest des Tages haben wir dann im Spa gelegen und haben sämtliche Massagen, Bodymasken und Scrubbs über uns ergehen lassen. Das war gut. :D Für eine Stunde bezahlt man umgerechnet ca. 7 Euro. 
Und dann natürlich das Essen!!! Die haben es einfach raus mit dem Essen. Das schmeckt soooooo gut! Egal ob man sich da in ein schönes Restaurant setzt oder sich einfach nur schnell Streetfood ("Warung" - ist in Bali sehr populär) auf die Hand holt, es ist IMMER superlecker. Und natürlich auch billig. Eine richtige Mahlzeit bekommt man schon ab 6 Euro. Und da ist Bali noch am teuersten verglichen mit anderen asiatischen Regionen.
Obwohl ich so ein Verhalten ja überhaupt nicht mag, habe ich für Dokumentationszwecke auch mal ein paar Bilder vom Essen gemacht. :D 



Blöderweise ist der europäische Magen die asiatische Küche nicht so gewöhnt.  Wirklich jeder bekommt nach ein paar Tagen einen "Bali-Belly". :D Das führe ich jetzt mal nicht weiter aus. :D

Zuletzt sind wir zu den Gili Inseln rübergeschippert. Davon gibt es drei: Trawangan, Meno und Air. Die erste ist die größte, auf der wir uns auch niedergelassen haben. 
An dieser Stelle eine Warnung: Es folgen Bilder mit oftmals gleichen oder ähnlichen Motiven. :D Aber es ist einfach so schön! 





Gili Trawangan ist neben Erholung aber auch noch gut für Party geeignet. Jede Nacht steigt in einem anderen Club eine riesige Party, wo sich dann die ganze Insel trifft. :D Manchmal gibt es auch Liveband und DJ im Wechsel. Und ich muss sagen, ich finde sogar gefallen an balinesisch interpretierten Songs von Justin Bieber etc. :D Die Stimmung war dort auf jeden Fall die beste, die ich bisher irgendwo erlebt habe. :D 
 
Weil wir solche Orientierungsgenies sind, haben wir uns am ersten Tag auch erstmal verlaufen. Und dann hat es gleich noch angefangen zu schütten, weshalb wir uns beim nächstbesten Ständchen untergestellt haben. :D Und dort haben wir unsere zukünftigen Ehemänner gefunden. :D 
Also das ist so: Wenn man in Bali ein Gespräch anfängt, dann kommt man auch so schnell nicht mehr weg. Und wir konnten ja sowieso nicht weg, weil es wie aus Eimern gegossen hat. Und unser Stand war halt zufällig ein Reise"büro". Die zwei Kerle dort haben uns dann in ein Gespräch verwickelt und als wir dann gegangen sind, hatten wir auf einmal eine Verabredung zum Essen gehen und mit uns feiern wollten sie dann auch noch. :D Wie das überhaupt passiert ist, kann ich im Nachhinein gar nicht sagen. :D Die wissen einfach, wie sie es machen müssen. :D Die Füchse!
Na ja, jedenfalls sind die aber auch echt total lustig gewesen. Der eine hatte auch eine Freundin, meinte aber "das ist nicht so schlimm". Und der andere hat wenigstens gleich zugegeben: Er ist Mr. Money, money - no honey. Was so viel heißt wie: Viel Arbeit, keine Zeit für eine Freundin. :D Als wir Gehen mussten wollten sie uns dann aber doch heiraten.
Ich finde an meiner Reise die vielen Leute, die ich kennengelernt habe, am besten. Und ich sag euch, vor allem in asiatischen Ländern sind die Locals die beste Gesellschaft, die man bekommen kann. Dass sie meistens nicht so gut englisch sprechen ist eher noch ein zusätzliches Plus, als hinderlich, weil dadurch echt lustige Sachen zustande kommen. :D 
Außerdem haben sie uns natürlich auch viel über ihre Kultur erzählt und wie sie so leben. Zum Beispiel wohnen sie eigentlich mit ihrer Familie auf der großen Nachbarinsel Lombok, aber da fahren sie bloß einmal die Woche rüber. Und auf der Gili Insel sind sie die ganze Zeit zum Arbeiten. Schlafen tun sie einfach am Strand oder auf irgendwelchen rumstehenden Tischen. Bei denen macht auch jeder alles. Mal kellnern sie ein bisschen, wenn gerade Zeit ist. Dann arbeiten sie im Reisebüro nebenan und dann gibt es natürlich noch ein Haufen Stände mit Schmuck und Armbändchen und Fußkettchen und was weiß ich. :D Das machen die auch alles selber. 
Und obwohl für die selbst dabei noch weniger als "nicht viel" rausspringt, sind sie trotzdem so lieb und freundlich und wollen einem den ganzen Abend Getränke ausgeben. Da fühlt man sich schon ein bisschen wie die reichen Europäer, die da hin kommen und den Menschen, die an einem Tag so viel verdienen wie wir in Deutschland in einer Stunde, noch das Geld aus den Taschen ziehen. (Passend dazu haben sie uns erzählt, dass viele Restaurants oder Hotels auf Bali und den benachbarten Inseln Deutschen gehören.) Aber man kann da auch zehn Mal sagen, dass man das nicht möchte. Die wollen einem trotzdem einen Gefallen tun und verstehen nicht, wieso einem das unangenehm ist. 
Der Erik hatte auch einen kleinen Stand mit Armbändern. Und ich liebe ja alles, was ich irgendwo an mich dranbammeln kann. :D Ich wollte ihm dann wenigstens ein paar seiner Bändchen abkaufen, damit ich mich irgendwie revanchieren kann. Wollte er natürlich auch nicht.  Als "Gegenleistung" haben wir unsere Facebookdaten ausgetauscht, sodass wir in Kontakt bleiben, damit er mich alles über Australien fragen kann. Er möchte nämlich irgendwann auch dort mit einem Working Holiday Visa hin. Er hat mein Geld einfach nicht akzeptiert und mir dann vier Armbänder geschenkt. Und wenn ihr euch jetzt fragt: Na wieso hast du die denn dann nicht einfach zurückgegeben? 
Weil er richtig glücklich war, als ich sie dann genommen habe. Die freuen sich einfach so sehr darüber, wenn sie jemandem eine Freude machen können. 
Soetwas bewundere ich wirklich sehr. Das Phänomen, dass die mit dem wenigsten Vermögen am glücklichsten sind und dann auch immer die sind, die am meisten geben. Wenn sich davon alle ein kleines bisschen mehr inspirieren lassen würden... ;)

Weil die Inseln so klein sind, fahren keine Autos und Roller, sondern nur Pferdekutschen. Man kann sich auch ein Fahrrad ausleihen, aber brauchten wir gar nicht, weil unsere neugewonnen Freunde uns (natürlich) ihre Fahrräder für einen Tag überlassen haben. :D Ich habe fast ein bisschen Angst um die beiden, wenn sie wirklich irgendwann nach Australien gehen oder anderweitig verreisen. Sie sind einfach viel zu nett für die Welt. 
Mit deren Fahrrädern sind wir dann quer über die Insel gefahren (hat ca 15 Minuten gedauert) und haben auf der anderen Seite dann diesen schönen Ort gefunden: 




Wir hatten einfach zu viel Spaß, als dass ich nur ein Bild hochladen könnte. :D
Übrigens haben wir auch nochmal eine Schildkrötenrettungsstation gefunden! Da waren sogar schon kleine Babyturtles geschlüpft!

Und dann war die Zeit auch schon ruckzuck um. An unserem letzten Tag auf Bali wussten wir nicht so richtig, was wir mit uns anfangen sollten, weil unser Flug erst abends ging, aber wir schon 10 Uhr im Hostel auschecken mussten. Also haben wir uns spontan entschieden ein Hennatattoo machen zu lassen (das gehört in Bali wohl einfach dazu). :D Und weil die beiden Typen im Tattoostudio so cool waren und es dort eine Klimaanalage gab, haben wir den Tag einfach dort verbracht. :D Und das hat die natürlich auch wieder überhaupt nicht gestört. Da sitzt man zusammen und quatscht und vertreibt sich irgedwie die Zeit... als wäre man schon ewig befreundet. :D Ich bin auf der Liege sogar fast eingeschlafen, so fertig war ich dan am Ende unserer Reise. :D 

Und so ist unser Urlaub und gleichzeitig für mich auch meine große Reise zu Ende gegangen. 





Ich bin wirklich froh, dass ich Bali noch gemacht habe, obwohl ich viel hin und her überlegt habe. :D Und zum Glück hat Thu sich dann entschlossen es mit mir zusammen zu machen. Wir sind zwar beide richtige Planungsopfer, aber ganz alleine wäre ich wahrscheinlich wirklich verschollen gegangen. :D Wie oft und lange wir manchmal mit unseren Backpacks durch die Gegend geirrt sind, weil wir kein Internet hatten und uns überhaupt nicht zurecht gefunden haben. :D Respekt an alle, die in Asien mehrere Monate durch die Gegend reisen und das noch alleine. 
Ich glaube Thu hat sich manchmal ein bisschen ausgeschlossen gefühlt. :D Alle Einheimischen dachten nämlich immer erst, sie kommt von Bali. Deshalb wurde sie immer ignoriert, während sich alle Verkäufer und Händler auf mich gestürzt haben, weil sie mir irgendetwas verkaufen wollten. :D

Sooo... Danke an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben. :D Ihr seid es! Hiermit beende ich diesen unendlichen Blogeintrag. Bis zum nächsten Mal! (Ich muss ja noch die Westküstenbilder von meiner Kamera hochladen. :D) 

Tschüssi!