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Montag, 10. Oktober 2016

Kieselsteine

Hello again! :D



Wie ihr im Bild sehen könnt, haben wir schon wieder unseren Standort gewechselt. Und zwar zwei mal. :D Aber nacheinander...

Sonntag, den 25. September, mussten wir schweren Herzens unser geliebtes Psycho-Hostel verlassen. :( Wie ihr ja wisst, sind wir inzwischen vorsichtig damit geworden, uns auf neue Hostels zu freuen. :D Aber als wir dann im neuen Hostel angekommen sind, waren wir wirklich überrascht. Im positiven Sinne! Wir hatten dieses Mal sogar ein 4er-Zimmer. (Was ein Luxus) Und auch an sich war das Hostel ziemlich niedlich.







Außerdem, großer Pluspunkt: Es gab jeden Morgen FREE BREAKFAST! "Free" ist seit neustem unser Lieblingswort. Egal was es ist, wenn es FOR FREE ist, dann wird es gefälligst mitgenommen! :D Wir hatten dann eine Woche fast gar keine Ausgaben, weil wir das Frühstück wie Hamster in unsere Taschen geschaufelt haben. :D Toast zum Frühstück, Toast zum Lunch, Toast zum Abendbrot. Genau so wollten wir uns eigentlich nicht ernähren. Aber was soll's, man muss halt Abstriche machen. :D
Unser Zimmermitbewohner war auch ziemlich cool und nachdem wir uns eine halbe Stunde mit ihm in englisch unterhalten haben, haben wir dann auch festgestellt, dass er Deutscher ist (Felix). :D Das mussten wir natürlich gleich mal mit Rum aus Tassen feiern. :D






Das war's dann leider auch erstmal mit Spaß für die Woche. Dann mussten wir nämlich anfangen zu arbeiten. :D

Tja, was sollen wir sagen..? Wir haben wirklich versucht, uns den Job schön zu reden, aber irgendwann muss man sich eingestehen, dass das leider auch nichts bringt. Nach nun zwei Wochen können wir guten Gewissens sagen: Der Wille zählt! :D

Die Mitarbeiter der Firma haben nämlich genau das gemacht, was sie am besten können: Sie haben uns den Job für Gold verkauft. Bekommen haben wir einen Sack Kieselsteine. :D

Ursprünglich war festgelegt, dass wir von 11 Uhr bis 19 Uhr arbeiten. Tatsächlich arbeiten wir von 10.30 Uhr bis ca. 22.00 Uhr. Bezahlt bekommen wir trotzdem nur acht Stunden. Letzte Woche sind wir alleine zwei Stunden bis zum Vorort gefahren und sind teilweise erst 23 Uhr zurückgekommen. Trotzdem lässt uns die Firma jeden Tag easy eine Stunde länger arbeiten, als eigentlich vertraglich vereinbart.

Außerdem ist es nun mal leider auch wirklich ein schwerer Job. Man rennt stundenlang von Tür zu Tür und kann davon ausgehen, dass 60% der Leute einen behandeln, als wäre man ein Alien, der versucht ihnen das Geld aus der Tasche zu saugen. 39% sind nett, aber auch wenn du dich eine halbe Stunde mit ihnen über Gott und die Welt unterhältst - am Ende können sie sich die Mitgliedschaft trotzdem nicht leisten. Ich (Muriel) habe mich zum Beispiel letztens mit einem wirklich lieben Mann unterhalten, der sehr interessiert an unsererm Programm war. Leider konnte er sich die Mitgliedschaft nicht leisten, aber er hat mir einen Hut, Kekse und ein Ginger Beer geschenkt, weil er Greenpeace so toll findet. :D Solche Menschen öffnen einem das Herz. Die Miete kann man davon nur leider auch nicht bezahlen.



Ja, und der restliche 1% ist der Anteil an Leuten, die vielleicht, aber auch nur vielleicht, eine Mitgliedschaft kaufen. :D

Das ist auf Dauer natürlich frustrierend. Vor allem, weil uns beim Vorstellungsgespräch erzählt wurde, dass der Durchschnitt an verkauften Mitgliedschaften pro Woche bei 7 liegt. Haha. Man kann froh sein, wenn man eine verkauft. Deswegen haben wir letzte Woche Freitag auch gekündigt. Und wie sich herausgestellt hat, hat unser ganze Team gekündigt. Es lag also (zumindest nicht nur) an unseren mangelnden Fähigkeiten! :D

Mich macht es trotzdem traurig, weil ich mich eigentlich gefreut hatte einen Job zu machen, bei dem man nicht einfach nur um des Geldeswillen arbeitet, sondern auch noch etwas Gutes bewirken kann.

Was wir allen sagen wollen, die vielleicht auch ein Work and Travel-Jahr planen: Seid vorsichtig mit solchen Jobs! :D


Was wir aber auch sagen müssen: Unsere (ehemaligen) Kollegen sind einfach die allercoolsten. Das ist auch der Grund, weshalb wir so lange durchgehalten haben. :D Von Sonntag zu Montag haben wir in meinen Geburtstag reingefeiert und ich muss sagen, dass ich noch nie so einen lustigen Geburtstag hatte, mit Menschen, die ich erst seit einer Woche kannte. :D


Aber zuerst sind wir Samstag (wieder einmal) umgezogen. Zum Glück nun erstmal für längere Zeit das letzte Mal! Wir haben nämlich ein Haus gefunden, in dem wir zu dritt ein Zimmer haben und in dem wir zusammen mit noch 6-8 anderen Leuten wohnen können. Für nur 15 AU$ die Nacht! :D


Normalerweise bezahlt man um in Sydney wohnen zu können gut 35-40 AU$. Unser Vermieter ist nur einfach ein ziemlich spiritueller Typ und sagt, dass er das Leben für Backpacker in Sydney einfacher machen und anderen Leuten helfen möchte. Das Angebot haben wir natürlich gern angenommen. :D

Es fühlt sich so gut an, endlich einen festen Wohnsitz zu haben und nicht mehr seinen vollgepackten Rucksack durch die Gegend schleppen zu müssen. Aber zum Glück hat Robser einen Einkaufswagen gefunden, mit dem unser Zeug wir zumindest den letzten Tag halbwegs bequem durch Sydney transportieren konnten.






Nachdem wir Sonntagnacht in meinen Geburtstag reingefeiert haben, sind wir Montag dann noch zum Coogee Beach und haben mit Felix, jeder Menge Essen und 8 Litern Goon das Wetter genossen. :) Zur Information: Coogee Beach ist der einzige Ort in ganz Sydney, wo man in der Öffentlichkeit Alkohol trinken darf. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich das vielleicht nicht schon erzählt habe. Aber egal, jedenfalls werden wir dort jetzt vermutlich öfter sein. :D













Die nächste Woche bin ich dann leider auch schon wieder krank geworden. :D Ich frage mich, ob überhaupt eine realistische Chance besteht, dass man hier wieder gesund wird. Bei all den Klimaanlagen und dem nicht wirklich isoliertem Holzhüttenbaustil. :D In der Nacht kann es nämlich auch in Australien schon mal richtig kalt werden. Das sagt einem nur vorher keiner. :D


Unser Haus bekommt nach und nach Zuwachs an neuen... "Möbeln". In Australien ist es anscheinend üblich, alles möglich was man nicht mehr braucht an den Straßenrand zu stellen und zu hoffen, dass es jemand anderes gebrauchen kann. Ich frage mich wie das vorher funktioniert hat, bevor ein Robser kam und ausnahmslos alles mitgenommen hat, was ihm ins Blickfeld gekommen ist. Unsere Stube sieht inzwischen aus wie ein Ort für Fundsachen.



Das hier ist übrigens meine persönliche kleine Insel, die mir Lisa und Robser zum Geburtstag geschenkt haben. :)


Mitlerweile haben wir eine ziemlich gute Methode entwickelt Meinungsverschiedeneheiten aus dem Weg zu räumen oder unangenehme Aufgaben wie Abwaschen oder Wäsche aufhängen zu bewältigen. Wir schnicken grundsätzlich um alles. Ich bin die letzten Wochen so gut darin gewesen, das Robser bestimmt die Hälfte seines Essen an mich abgeben musste. :D Wir sind jetzt auch fest überzeugt, dass meine Superkraft einfach mein Psychohirn ist. Leider habe ich es letztens doch zu weit getrieben und einmal verloren. Robser durfte mich dann in unserem neuen Auto spazieren fahren.


Gut ihr Lieben, reicht erstmal, oder? :D


Danke für eure Geduld, ich hoffe der nächste Blogeintrag kommt schneller! :D
 
Liebste Grüße, 
Muriel und Lisa