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Samstag, 21. Januar 2017

Wer seine Träume verwirklichen will, muss erstmal aufwachen.

Hallo ihr Lieben! 

Jetzt sind schon 4 Monate von meiner Zeit hier vergangen und ich habe nur noch zwei Wochen, bis ich Sydney verlasse und mit zwei anderen Backpackern in einem Camper-Van die Ostküste entlang reise. Robser und Sonja sind jetzt auch schon mit dem Auto losgefahren. Ich bin so aufgeregt, wenn ich daran denke den nächsten Monat nur in einem Camper-Vanm zu wohnen. :D
Obwohl ich mich auf das Reisen immer so sehr gefreut habe und es auch immer noch tu, habe ich doch gemischte Gefühle, wenn ich an den Abschied von Sydney denke. 






Von einem Dorf in Deutschland in eine Metropole in Australien zu ziehen, ist schon eine große Veränderung. Vor allem, weil ich mein ganzes Leben bisher auf dem Dorf gewohnt habe und mir gar nicht vorstellen konnte, mich in einer riesigen Stadt und auch noch in einem anderen Land wirklich zu Hause zu fühlen. Aber in der kurzen Zeit jetzt ist Sydney tatsächlich mein Zuhause geworden. Je näher der Abschied rückt, desto mehr beneide ich alle, die hier aufgewachsen sind und hier leben. Es gibt so viel zu sehen und so viel zu erleben, dass selbst 4 Monate dafür nicht ausreichen. Und was ich auf jeden Fall in Deutshland vermissen werde, sind die Menschen. Man lernt hier so viele unterschiedliche Kulturen kennen. Alle möglichen Menschen aus der ganzen Welt kommen hier her. Jeden Tag. Am Anfang realisiert man noch gar nicht, was das für eine Bereicherung ist. 
Natürlich entstehen da leider auch viele Kontroversen. Zum Beispiel habe ich gemerkt, dass viele Aussies nicht so gut auf Asiaten zu sprechen sind. Es ist wirklich auffällig, wie viele Asiaten hier leben. In Sydney würde ich schon fast 40% der Einwohner auf Asiaten schätzen. Ich kann nicht so genau sagen, ob es für die leicht ablehnende Haltung einen bestimmten Grund gibt. Aber ich habe jetzt 3 Monate auf Arbeit unteranderem mit Indonesiern und Philippinern zusammengearbeitet und leider ist es tatsächlich so, dass es schwer ist, mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie sprechen nur englisch, wenn es sein muss und bleiben immer unter sich. Anfangs hatte ich richtig das Gefühl, dass sie sich nicht integrieren wollen und gar kein Interesse an anderen Leuten haben. Was ich natürlich schon nicht ganz richtig finde, weil sie ja nach Australien gekommen sind und hier leben wollen. Und wenn man akzeptiert werden will, dann muss man sich eben auch integrieren und Offenheit zeigen, anstatt sich abzuschotten. 
Doch jetzt nach einer ganzen Weile, in der ich in der Firma gearbeitet habe, haben sie sich allmählich Stück für Stück immer mehr geöffnet. Und inzwischen mag ich auch sie alle richtig gern. Im Grunde fallen mir charakterlich nicht einmal Unterschiede auf. Sie sind genauso lustig, gesprächig und interessant wie Aussies oder Deutsche oder, oder, oder... Und ich finde es so Schade, dass viele andere das nicht sehen, weil sich wahrscheinlich über die Jahre bei beiden Seiten ein bestimmtes Bild der anderen Kultur im Kopf festgefahren hat, das schwer wieder zu lösen ist. Und leider besteht ein derartiges Problem ja nicht nur in Australien. 
Auf jeden Fall kann ich von meiner Erfahrung her sagen, dass man meistens ein ganz falsches Bild von jemandem hat, weil man sich auf den ersten Eindruck verlässt. Dabei sollte ja bekant sein, dass der erste Eindruck nicht einmal 10% Prozent der gesamten Person ausmacht, von dem, was alles unter der Oberfläche liegt. Das habe ich hier immer und immer wieder gelernt. Man kann sich so sicher in seiner Meinung sein und am Ende liegt man trotzdem so falsch, wie eine Kartoffel im Obstkorb. 
Menschen wirklich kennen zu lernen und hinter die Fassade zu schauen, passiert eben nicht von jetzt auf gleich. All das braucht Zeit. 

Und apropos Arbeit! Wer mir nochmal sagt, dass "einfach nur Essen verpacken" doch ein chilliger Job ist, den lasse ich das nächste Mal 8 Stunden lang hunderte von Flaschen zuschrauben! :D 



Aber ja, ich muss schon sagen, so im Nachhinein betrachtet hatte ich mit dem Job wirklich Glück. Ich konnte so viel Geld sparen und auch wenn es manchmal langweilig war, auf jeden Fall ist es immer noch besser als für Greenpeace als Doorknocker durch die Gegend zu rennen und dafür weniger als die Hälfte des Geldes zu bekommen. :D Remember?
Apropos Greenpeace: Ich habe da mal noch ein paar alte Nachrichten gefunden, an denen ihr sehen könnt, was für ein Work-Ethic die da hatten. Das war sogar für unsere deutsche Effizienz zu viel Motivation. :D 




Jaaahh... Selbst an diese Zeit denke ich inzwischen mit einer rosa roten Brille zurück. :D 

Sooo... Jetzt habe ich noch ein paar schöne Bilder für euch. Ich war am Wochenende mit Antonia auf der Harbour Bridge, wo wir endlich noch den Bridge Walk abhaken konnten! :D Das sollte man nämlich mal gemacht haben, wenn man in Sydney ist. Die Aussicht von der Brücke ist so atemberaubend. Wir sind sogar auf einen der Türme hoch. Da standen wir ewig und haben auf Sydney runtergeschaut. Ein beruhigendes Gefühl, von so weit weg auf das Treiben runterzuschauen. :D 


















 



Also ihr Lieben... Ich denke, ich melde mich auf jeden Fall noch einmal, bevor ich wirklich los mache. Bis dahin! 

Stay safe! 

Cheers - Muriel